[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Nirgendwo sonst kann man so gut abschalten." Er lächelte breit.
„Oder seinen Bauch füllen."
Hannah versuchte, die Wirkung zu ignorieren, die seine Ein-
ladung bei ihr auslöste.
„Tammy hat heute Morgen das Haus verlassen und ist nicht
zum Lunch zurückgekommen. Sie wis sen doch sicher, wo ich sie
finden kann, oder?"
Adam wich einen Moment Hannahs Blick aus. „Wieso? Nein.
Ich habe keine Ahnung.
Aber es wird ihr nicht gleich schaden, wenn sie eine Malzeit
auslässt."
Bilde ich es mir ein, überlegte Hannah, oder hat Adam tat-
sächlich seine Stimme beachtlich gehoben? Sprach er nicht aus-
gesprochen hastig? Beinahe, als müsse er sich verteidigen?
„Ich mache mir keine Sorgen, weil sie eine Mahlzeit auslässt",
erklärte sie. „Ich erwähnte heute Morgen beim Frühstück nur,
dass ich sauber machen muss. Das Haus ist praktisch unbe-
wohnbar." Hannah musste gegen ihren Willen lachen. „Gestern
sagte Tammy, sie hasse das Putzen, aber es würde ihr nicht
59/179
wehtun, ein wenig zu helfen. Außerdem würde ich gern etwas
mehr Zeit mit ihr verbringen. Wir haben ja sehr viele Jahre
nachzuholen."
Adam nickte. Er schien Hannahs Überlegungen folgen zu
können. „Wenn ich Tammy sehe, sage ich ihr, dass Sie sie
suchen."
„Danke."
„Oh, ich muss mich beeilen", meinte er dann. „Bis dann."
„Warten Sie", rief ihm Hannah hinterher. Aber alles, was sie
noch sah, waren die Rücklichter seines Wagens.
Sie ließ die Schultern hängen. Adam hatte gesagt, er würde am
Wochenende nicht arbeiten. Aber er hatte auch nicht gesagt,
wann er mit dem Job beginnen konnte. Sie seufzte.
Erst am späten Nachmittag sah Hannah Tammy wieder.
Im Wohnzimmer blinkte alles vor Sauberkeit, Hannah dage
gen fühlte sich staubig und müde. Und sie war hungrig.
„Ich habe mir Sorgen gemacht", begrüßte sie Tammy. Sie riss
sich das Baumwolltuch vom Kopf und wischte sich damit über
die Stirn.
„Du brauchst dir meinetwegen keine Sorgen zu machen, Han-
nah", beruhigte Tammy sie und legte einen Arm voll Gemüse ins
Spülbecken. „Ich kann auf mich aufpassen."
„Liebes, das wollte ich damit nicht sagen." Das ist zumindest
nur eine kleine Lüge, dachte Hanna h. „Es wäre nur nett zu wis-
sen, wo du bist."
Tammy schien beleidigt. „Ich bin erwachsen."
Hannah sah ihre Schwester an. Sie durfte nicht vergessen,
dass Tammy schon vierundzwanzig Jahre alt war. Aber dennoch,
60/179
auch wenn sie erwachsen aussah, hatte sie doch den Verstand
eines Kindes. Und das war der Grund für Hannahs Sorge. Ihre
Schwester brauchte jemanden, der auf sie aufpasste -ständig -
ganz gleich, was Adam Roth darüber dachte.
„In Ordnung", meinte Hannah. „Es ist nur, dass ..." Der
Gedanke blieb unausgesprochen. Woran lag es nur, dass sie so
große Probleme hatte, ihre Gefühle auszusprechen?
„Siehst du", versuchte Hannah es noch ein weiteres Mal, „es
ist nur, weil ich dich vermisst habe. Ich hatte gehofft, heute mit
dir zusammen zu sein" Sie befeuchtete sich die Lippen mit der
Zunge. „Es ist nur, weil... weil ich dich lieb habe. Deshalb
möchte ich wissen, wohin du gehst. Und was du tust."
Tammys grüne Augen strahlten vor Freude. „Ich habe dich
auch lieb, Hannah."
Freude erfüllte Hannahs Herz, und ihr wurde ganz warm.
„Du siehst irgendwie erhitzt aus", stellte Tammy fest. „Ein
kühles Bad ist vielleicht genau das Richtige für dich."
Dieses Mal überhörte Hannah das kurze Zögern in der Stimme
ihrer Schwester nicht.
Sie erinnerte sich an das, was Adam ihr über Tammys Bedür-
fnis nach Zustimmung gesagt hatte, und lächelte.
„Weißt du, ich glaube, das ist eine tolle Idee."
Tammy strahlte erneut. „Ich bin hungrig. Bist du auch hun-
grig, Hannah?"
Wieder wusste Hannah, was Tammy mit der Frage wollte. „Ja,
das bin ich. Und ich hoffe, du wirst etwas Großartiges aus dem
Gemüse zaubern."
61/179
„O ja. Ich werde es mit ein wenig Butter und Zitronensaft dün-
sten." Auf einmal blickte Tammy Hannah wie von Panik ergrif-
fen an. „Oder soll ich lieber einen Gemüseauflauf machen?"
Hannah berührte sacht Tammys Arm. „Du machst es so, wie
du es am liebsten magst", riet sie. „Wie immer du dich
entscheidest, ich werde von allem begeistert sein."
„Bist du sicher?"
Hannah nickte. „Vollkommen. Jetzt gehe ich erst mal nach
oben und nehme ein Bad, wie du es mir vorgeschlagen hast."
Tammy lächelte stolz und machte sich mit dem Gemüse im
Spülbecken zu schaffen.
Tammy hatte Recht. Ein kühles Bad war genau das Richtige
für Hannah. Erfrischt band sie den Gürtel ihres Morgenrocks zu
und ging hinunter, um nachzusehen, ob das Essen bald fertig
war. Sie war hungrig wie ein Wolf.
Adam saß am Küchentisch und schenkte ihr als Begrüßung
nur ein zögerndes Lächeln
- ein zögerndes verführerisches Lächeln allerdings. Mit seinen
kühlen blauen Augen sah er sie bewundernd von oben bis unten
an.
Hannah spürte, wie ihr ganzer Körper augenblicklich re-
agierte. So lässig wie möglich kreuzte sie die Arme vor der Brust.
Ihre Brustspitzen richteten sich auf, ihre Haut prickelte. Sie war
froh, dass sie gebadet hatte und Adam sie nicht schmutzig
antraf.
Obwohl sie kein Wort wechselten, hatte Hannah das Gefühl,
sich in einem intimen kleinen Tete-a-tete mit Adam zu befinden.
Unwillkürlich musste sie lächeln.
62/179
In plötzlicher Befangenheit schaute sie dann jedoch zu Tammy
hinüber, die am Herd beschäftigt war. „Wann ist das Essen fer-
tig?", fragte sie ihre Schwester. „Ich sterbe vor Hunger.
„Der Reis ist in fünf Minuten fertig." Tammy deutete auf den
Tisch. „Adam ist gekommen", verkündete sie.
„Habe ich gesehen", entgegnete Hannah leise. „Hallo."
„Hallo", erwiderte Adam, als hätten sie sich nicht bereits sch-
weigend begrüßt.
Hannahs Verlegenheit steigerte sich, als sie sich ihrer bloßen
Beine und Füße bewusst wurde. In ihrem dünnen, seidenen
Morgenmantel fühlte sie sich fast nackt.
„Habt ihr was?", fragte Tammy. „Ihr seid doch nicht böse au-
feinander, oder?"
Die Bemerkung ihrer Schwester machte Hannah noch verle
gener. Verwirrt lachte sie auf. „Selbstverständlich sind wir uns
nicht böse. Wie kommst du denn darauf?"
„Ihr seid so komisch ruhig."
Wieder brachte Tammys feiner Spürsinn Hannah aus der Fas-
sung. Flirtete sie tatsächlich mit Adam? Dabei kannte sie ihn
[ Pobierz całość w formacie PDF ]