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immer noch am Hafen. Plus ein paar Fahrzeuge, die noch aus
den Pioniertagen übrig sind, plus ein gelegentlicher Besucher
von Beteigeuse. Ein Überfall auf den Raumhafen oder,
eleganter noch, die Entführung eines Schiffes & «
»Und wie lange dauerte es von da an, bis du mit einer Ladung
von Kapseln zurückkehrtest?«
Flandry antwortete nicht. Es war nicht das erste Mal, daß sie
über dieses Thema diskutierten. Luang dagegen fuhr fort,
wobei sie wie ein zierlicher Drache Rauch zwischen den
einzelnen Sätzen hervorstieß: »Du hast mir gesagt, es dauerte
mehrere Tage, um Spika zu erreichen. Dann mußt du dir bei
irgendeinem wichtigen Mann Gehör verschaffen, der seiner-
seits eine Untersuchung anstellt, um sich zu überzeugen, daß
du recht hast. Er kehrt daraufhin zu seinem Heimathafen
zurück und erstattet seinen Vorgesetzten Bericht, die lange Zeit
hin und her überlegen, bevor sie das Vorhaben genehmigen.
Und du hast selbst zugegeben, daß es lange dauern wird,
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womöglich viele Tage lang, bis man genau festgestellt hat, was
das Antitoxin ist und wie es synthetisch hergestellt werden
kann. Dann muß es in Mengen erzeugt, auf Schiffe verladen
und hierhergebracht werden, und oh, bei allen heulenden
Höllen, du Idiot, was meinst du, wird Biokontrolle in der
Zwischenzeit unternehmen? Im selben Augenblick, in dem sie
erfahren, daß du entkommen bist, zerstören sie die Kessel. Es
gibt keinen nennenswerten Reservevorrat. Niemand hier hätte
auch nur die geringste Aussicht, mehr als einhundert Tage zu
überleben, es sei denn, er verbarrikadierte sich in einer Verteil-
stelle. Deine Spikaner würden einen Planeten voller Men-
schenknochen vorfinden!«
»Du könntest mit mir fliehen«, sagte er, in der Hauptsache,
um ihre Reaktion zu testen.
Sie war so, wie er gehofft hatte. »Es kümmert mich nicht, was
aus all diesen dummen Leuten wird. Aber ich mache mich
nicht mitverantwortlich dafür, daß sie alle umgebracht wer-
den!«
»Ich verstehe das alles«, sagte er hastig. »Wir haben uns mit
diesem Thema schon oft genug herumgeschlagen. Aber
verstehst du nicht, Luang, daß ich nur in ganz allgemeinen
Ausdrücken sprach? Ich denke nicht im Traum an etwas so
Primitives wie offene Flucht. Ich bin sicher, daß ich einen Weg
finden kann, von hier zu entkommen, ohne daß Biokontrolle
auch nur die geringste Ahnung davon hat. Ich könnte mich zum
Beispiel an Bord eines beteigeusischen Raumschiffs schmug-
geln.«
»Ich habe Gardisten gekannt, von denen einige hin und
wieder am Raumhafen Dienst taten. Sie haben mir davon
erzählt, wie sorgfältig die Leute vom Roten Stern beobachtet
werden.«
»Bist du sicher, daß Biokontrolle die ganze Sache einfach
hochgehen lassen wird?«
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»Sicher genug. Sie können sich eine abschließende Dosis
Gegengift verabreichen und in den übrigen Schiffen fliehen.«
»Wenn man diese aber sabotiere & ?«
»Oh, es würde nicht etwa jeder von ihnen diese Welt aus
reinem Trotz untergehen lassen wollen. Vielleicht nicht einmal
die Mehrzahl. Besonders, wenn sie ihr eigenes Leben dabei
aufs Spiel setzen. Aber sie alle stehen Wache an den Kesseln
& und Dominic, es bedarf nur eines einzigen Fanatikers, und
es gibt unter ihnen gewiß mehr als einen. Nein!« Luang warf
ihre Zigarette fort und griff von neuem nach seinem Arm,
wobei sie ihm scharfe Nägel in die Haut grub. »Wenn ich dich
je dabei erwische, wie du einen derart verrückten Plan schmie-
dest, dann sage ich Kemul, er soll dir den Hals umdrehen. Und
jetzt bin ich halbwegs verhungert; außerdem ist heute der Tag,
an dem ich meine Pille abholen sollte.«
Flandry seufzte.
Über die Leiter, die zum Pfad hinabführte, ließ er sie voran-
steigen. Sie bewegten sich vorsichtig, an solche Steilheit nicht
gewöhnt, und mischten sich unter die Menge der tiefergelege-
nen Stadtebenen. Ein Ingenieur in bunt besticktem Umhang
und mit der Arroganz einer gutbezahlten Position ausgestattet,
ließ sich von zwei muskulösen Bergwerksarbeitern den Weg
freimachen. Ein Priester in gelber Robe schritt langsam einher,
wobei er die Perlen seines Rosenkranzes zählte und einen
religiösen Gesang vor sich hin brummte. Aus einer Höhlen-
mündung mehrere Meter oberhalb des Pfades schnitt ihm ein
verrunzelter Zauberer im Mantel eines Astrologen häßliche
Fratzen. Ein Verkäufer schrie seine Waren aus: Früchte und
Reis, die er aus der Tiefe des Tales an den Enden eines Joches
heraufgeschleppt hatte.
Eine Mutter schrie und riß ihr Kind von einer ungeschützten,
senkrecht abstürzenden Felskante hinweg. Eine andere Frau
kauerte in einem Tunneleingang und kochte auf einem winzi-
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gen Holzkohleofen. Eine dritte stand vor einer Freudenhöhle,
aus der lauter Lärm drang, und versuchte, einen glotzenden
Stutzer aus irgendeinem Dschungeldorf zu beschwatzen. Ein
Schmied sang Gebete, während er eine Dolchklinge in die
härtende Magnetspule schob. Ein Teppichverkäufer hockte in
seinem Stand und schrie jedem Vorbeikommenden seine Preise
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